Güterwagen: Supern von Güterwagen, Stufe 1

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Fast jedes Güterwagenmodell kann bzw. muss verbessert werden, damit es H0fine-tauglich wird. Es betrifft auf jeden Fall die Radsätze, die der H0fine-Norm entsprechen müssen (Radbreite, Spurkranzhöhe, Radsatzinnenmaß). Federpuffer sind unerlässlich, da die Kupplungen ersetzt und festgelegt werden, eine wahrscheinlich vorhandene Kurzkupplungskulisse wird entfernt. Jeder Wagen benötigt für die Betriebssessions eine individuelle Wagennummer.

Manche Arbeiten sind Standard, um aus einem Großseriengüterwagen ein H0fine-Fahrzeug zu machen. Bei einer guten Ausgangsbasis genügen in der Tat die folgenden Schritte - dennoch muss man zunächst die Scheu überwinden, ein fabrikneues Fahrzeug zu zerlegen, Teile herauszurupfen, Löcher zu bohren, neue Teile dranzukleben, usw., um am Schluss auch noch alles zu verdrecken.

Radsätze

H0fine hat ein fast maßstäbliches Rad-Schiene-System. Dazu gehören auch Radsätze mit sehr vorbildnahen Abmessungen im Modell:

  • Radbreite 2,2 mm
  • Spurkranzhöhe 0,6 mm
  • Radsatzinnenmaß 14,8 mm

In aller Regel entsprechen die herstellerseitig montierten Radsätze nicht diesen Daten und müssen daher getauscht werden, was bei Güterwagen ja sehr schnell von der Hand geht. Wichtig dabei ist, auf Raddurchmesser und Achslänge zu achten. Sehr schön ist es, wenn innenprofilierte Radsätze verwendet werden, insbesondere bei Leitungswagen sieht man das deutlich. Zu guter Letzt sollte man noch nachmessen, ob das Radsatzinnenmaß wirklich stimmt, ggf. muss es mit einer entsprechenden Abziehvorrichtung auf das korrekte Maß gebracht werden.

Das folgende Bild zeigt einen H0fine-Radsatz vor einem Großserienradsatz - die Unterschiede sind deutlich zu sehen:

H0fine-Radsatz

Ausführliche Informationen zum Thema Rad-Schiene-System finden sich ebendort.

Federpuffer

Federpuffer erlauben auch im Modell, die Wagen eng zu kuppeln und (fast) Puffer an Puffer zu fahren, ohne dass in Bögen Wagen aus dem Gleis gedrückt werden. Dazu werden die alten Puffer entfernt, die Bohrungen auf das notwendige Maß gebracht und Federpuffer eingeklebt.

Zu beachten gibt es:

  • Pufferart: normale Puffer, Hochleistungspuffer, runde oder eckige Pufferteller, usw.
  • Größe des Puffertellers: Die unterschiedlichen Puffertellerdurchmesser des Vorbildes müssen sich auch beim Modell wiederfinden.
  • durchstoßend und nichtdurchstoßend: Durchstoßende Federpuffer sind billiger, brauchen aber auf der Rückseite genug Freiraum, damit der Stößel beim Einfedern auch genug Platz hat, nichtdurchstoßende Puffer brauchen auf der Rückseite keinen Freiraum für den einfedernden Stößel, kosten dafür etwas mehr.

Die sehr häufig verwendeten Federpuffer von Weinert benötigen eine Bohrung mit 2,2 mm Durchmesser. Die Untergestelle von Großserienwagen sind meist aus Kunststoff hergestellt, hier kann die Bohrung problemlos von Hand angebracht werden, z.B. mit einem Kugelfräser von 2,2 mm Durchmesser in einem Stiftenklöbchen.

Kupplung

Optisch ohne Frage am schönsten ist die Bügelkupplung des Vorbilds, verkleinert auf 1:87. Das Handling dieser Kupplung ist aber nicht ganz ohne Anspruch, weshalb sie bei H0fine nicht eingesetzt wird. Stattdessen wird eine Bügelkupplung verwendet, die automatisch einkuppelt und manuell sehr leicht zu entkuppeln ist, was einem flüssigen Betrieb sehr zu Gute kommt. Betriebssicher soll sie sein aber zierlich dazu - nach etlichen Versuchen stellt sich die OBK derzeit als die zu empfehlende Kupplung dar. Diese wird in einem Loch in der Pufferbohle festgeklebt, d.h. sie ist auch im Modell dort befestigt, wo sie beim Vorbild sitzt. Das wiederum bedeutet, die klobige Kupplungsaufnahme, die üblicherweise herstellerseitig montiert ist und unschön unter dem Wagenkasten hängt, entfällt ersatzlos, die Wagen gewinnen dadurch in der Seitenansicht deutlich, manche auch in der Draufsicht. Die Kurzkupplungsmechanik wird ohnehin nicht benötigt und müsste sowieso festgelegt werden.

Wagennummer

Für den FREMO-Betrieb, der sehr nah am realen Betrieb des Vorbilds angelehnt ist, sind individuelle Wagennummern Pflicht. Das bedeutet, dass bei der Wagenbeschriftung zumindest die herstellerseitig angebrachte Wagennummer durch eine individuelle Nummer, die nur einmal im FREMO vorkommt, ersetzt werden muss. Nur damit ist sinnvoller Güterverkehr mit Wagenkarten möglich - wenn jeder Wagen zweifelsfrei identifiziert werden kann, auch dann, wenn von diesem Wagentyp ein Dutzend auf dem Arrangement unterwegs ist.

Zunächst müssen die betreffenden Teile der alten Beschriftung entfernt werden.

Die neue Beschriftung wird als Schiebebild aufgebracht.

Altern

Altern tun wir alle - und daran wollen wir auch unsere Güterwagen teilhaben lassen. :-)

Zu dieser Thematik gibt es die gesonderte Seite Fahrzeugalterung.

Wagenkarte

Eine Wagenkarte gehört zwar nicht zur eigentlichen Superung eines Güterwagens, ist aber dennoch unerlässlich und daher zu jedem Wagen zu erstellen.

Bezugsquellen