Bau einer Rillenschienenweiche
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Die Rillenschienenweiche - Präsentation von Vorbild und Nachbau im Modell.
Vorbildsituation Papierfabrik Scheufelen in Lenningen
In der folgenden Fotostory sind Bilder des stillgelegten Anschlusses der Papierfabrik Scheufelen zu sehen. Diese habe ich während einer Motorradausfahrt aufgenommen, als wir zufällig an dieser Stelle vorbei kamen und eine Pause einlegten.
Um 180 Grad gedreht schaut man auf die Gebäude Scheufelen:
Über die querende B 465 gelaufen die Ansicht in die Papierfabrik Scheufelen:
Wieder um 180 Grad gedreht dann diese Ansicht:
Bildergalerie
Bau einer EW-Ph37-150-1:6-Fz nach einer Vorlage aus dem Fremo
Für meine im Bau befindliche Baumwollspinnerei und Färberei benötige ich zwei Weichen um das Anschlussgleis anzuschließen. Die Weiche vom Streckengleis habe ich schon fertig vor mir liegen, die zweite Weiche muss aber im Planum verschwinden. Dazu habe ich im Fremo einen Baubericht zu einer EW-Ph37-150-1:6-Fz gefunden. In diesem Bericht ist auch die Möglichkeit geboten einen Lageplan der oben genannten Weiche in 1:87 auszudrucken. Das habe ich vor langer Zeit mal getan und dann aber liegen lassen. Andere Projekte hatten Vorrang. Bei einer Motorradausfahrt bin ich dann in Lenningen an einer im Planum liegenden Rillenschienenweiche vorbei gekommen und habe diese ausgiebig fotografiert. Das Gleis ist der ehemalige Anschluss zur Papierfabrik Scheufelen in Lenningen. Zu Hause an den Bericht erinnert und nochmals durchgelesen und zum Herbst habe ich mich dann ans Werk gemacht.
In dem Bericht wird erklärt, wie man eine Rillenschiene selber herstellen kann, da die Fertigprodukte, welche auf dem freien Markt angeboten werden, nicht wirklich überzeugen können - für RP25/88 ist das alles zu breit.
Für die Schienen habe ich Code 83 Profil, neue Serie, von Roco verwendet. Dieses hat einen schönen schmalen Kopf und fällt filigraner aus als das Code 75 Profil von Peco. Für die angedeutete Rillenschiene habe ich dann Code 40 Profil von der Hobbyecke Schuhmacher seitlich mit dem Schienenkopf an den Schienensteg angelötet. Das einzig Dumme war, dass meine Profile alle brüniert waren und ich diese an den Lötstellen blank schleifen musste, um diese löten zu können. Hatte aber wiederum den Vorteil, dass die Rille jetzt dunkel ist und weniger stark hervortritt.
Als "Schwellenersatz" habe ich kupferkaschierte Pertinaxplatten von einem alten Modulübergang genommen. Wegen des Planums, das später drauf kommt, sieht man das eh nicht mehr und hat große Lötflächen.
Entgegen des Bauberichtes nahm ich keine Phosphorsäure sondern ganz alte Lötpaste und einen sehr starken Uraltlötkolben mit selbst gefeilter Lötspitze aus Kupferdraht, der mir immer wieder gute Dienste leistet.
Nach dem Löten der beiden äußeren Profile ging es daran, die Zunge zu feilen. Weil die Zunge nicht wirklich einsehbar ist, habe ich diese aus dem Code 83 Profil hergestellt und gleich die Länge bis zum Herzstück eingepasst. Es war viel Feilarbeit angesagt, habe aber dadurch keine eventuelle Bruchstelle.
Am Herzstück musste dann noch die Flügelschiene eingearbeitet werden. Das war fast schon eine leichte Übung.
Die Zungen wurden mit Lehren von Hobbyecke Schuhmacher und Fohrmann eingepasst und verlötet.
Nach zig Versuchen mit einem sauber eingestellten RP25/88 Radsatz ging es dann weiter mit den Code 40 Profilen. Schienenkopf sauber geschliffen und vorgelötet. Dann mit einer Pinzette an den Schienensteg gedrückt und mit viel Hitze verlötet.
So ging es Schritt für Schritt voran. Etwas knifflig wurde es nochmal in dem engen Bereich kurz vor der Zunge. Dort musste das Code 40 Profil in der Höhe am Fuß niedriger gefeilt werden, damit es sauber zwischen die beiden Profile passte. Am Herzstück musste auch noch der Fuß der beiden spitz zulaufenden Profile angepasst werden, damit der Radsatz sauber durchläuft. Die Radlenker habe ich aus dem Code 83 Profil gefeilt, allerdings diese dann mit dem Schienenkopf nach unten eingelötet. Aufgrund der gleichen Höhe wie die Lauffläche konnte der eigentliche Schienenfuß etwas über die Rille geschoben werden und das richtige Rillenmaß eingestellt werden. Während des Lötens des Code 40 Profils wurde die ganze Zeit mit einem Radsatz der problemlose Lauf getestet, um später keine bösen Überraschungen zu erleben.
Die Stellschwelle ist eingelötet und die Bohrung für den Stelldraht gesetzt. Dabei habe ich festgestellt, dass ich noch einmal die Spur einstellen musste, weil es zu einer Spurverengung kam.
Die elektrische Trennung an der Weiche wurde ebenfalls durchgeführt, damit diese auch befahren werden kann ohne einen massiven Kurzschluss zu erzeugen. Im Bild sieht man die Trennstelle zum Herzstück. Hier wurde ein 0,2 mm Kunststoffplättchen zwischen den Stoßstellen der Profile eingeklebt und verschliffen.
Der nächste Schritt dürfte in Richtung Modul gehen um den Einbau vorzubereiten.
(DRis)