Bau einer Tür

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Bau von Türen für ein Fabrikgebäude - vom Polystyrol zur fertigen Tür.

Für die Fabrik in meinem Bahnhof Trösel werden verschiedene Türen benötigt. Da es sich hierbei nicht um Standardtüren handelt, war Selbstbau nötig. In diesem Bericht soll der Bau einer Stahltür für einen Fahrstuhl beschrieben werden. Als Material kam dabei Polystyrol zum Einsatz.

Die Türe wird als Sandwich aus verschiedenen Lagen zusammengebaut.Zuerst kommt eine dünne Grundplatte aus 0,5mm-Material, die auch gleichzeitig den Türrahmen darstellen soll. Darauf kommen die Türflügel aus 0,25mm-Material. Diese erhalten Ausschnitte für die Fenster und eine leichte Fase an den aneinanderliegenden senkrechten Kanten, um diese zu betonen. Es besteht sonst die Gefahr, dass die Trennung durch den späteren Farbauftrag verschwindet. Außerdem gibt es noch einen Rahmen aus 2mm-Material, der das Mauerwerk darstellen soll und so auch für den Versatz der Türe nach hinten sorgt.

Einzelteile der Fabriktüre

Zusammengebaut wird erstmal nur die Grundplatte mit den Türflügeln. Das Teil für die Wand bleibt getrennt, da es eine andere Farbe erhalten soll. Auf dem Bild ist auch noch eine zweite Türe zu sehen, die nach dem gleichen Prinzip aufgebaut wurde.

Türe vor der Lackierung

Die Türe soll einen etwas heruntergekommenen Eindruck machen und etwas verrostet sein. Dazu kommt bei der einen Türe die Salztechnik und bei der anderen Türe ein "Chipping Medium" zum Einsatz. Für beide Techniken muss dazu die Türe erstmal vollflächig in einem Rostfarbton gestrichen werden. Dieser darf auch gerne ungleichmäßig sein. Nun muss dieser Auftrag gut durchtrocknen.

Lackierung mit Rostfarbe

Als nächstes wird die Türe für die Salztechnik mit Wasser benetzt. In diesen Wasserfilm werden dann feine Salzkristalle gestreut, die durch das Wasser an der Türe haften bleiben. Das Salz sorgt dafür, dass sich an den mit Salz bedeckten Flächen die Deckfarbe später wieder entfernen lässt. Je mehr Salz auf der Fläche ist, desto mehr Rostfarbe wird man später sehen. Damit lässt sich also der Verwitterungsgrad bestimmen. Bei der Verwendung von "Chipping Medium" wird dieses ebenso aufgetragen. Allerdings sollte es nicht so vollflächig wie hier auf dem Bild geschehen, da sich sonst die Farbe später wieder nahezu ganz entfernen lässt. Auch hier ist also etwas weniger besser.

Nach dem Trocknen des Wassers haften die Salzkörner dann leicht auf der Oberfläche. Sie lassen sich jedoch leicht wieder entfernen. Deswegen ist es wichtig, dass der nachfolgende Farbauftrag mit einem Airbrush und nicht mit einem Pinsel durchgeführt wird.

Getrocknetes Salz

Nun also kann die eigentliche Deckfarbe für die Türe aufgetragen werden. In meinem Fall ein dunkles Grau.

Lackierung mit Deckfarbe

Nach dem Durchtrocknen der Deckfarbe kommt der spannende Moment, bei dem die Salzkörner wieder entfernt werden, um so die ursprünglich aufgetragene Rostfarbe wieder zum Vorschein zu bringen. Dazu wird die Türe unter Wasser mit einer alten Zahnbürste abgeschrubbt. Dadurch lösen sich die vorher aufgebrachten Salzkörner mitsamt der aufgetragenen Deckfarbe und der darunterlegende Rostton kommt zum Vorschein. Teilweise bleiben auch noch Reste der seitlich anhaftenden Deckfarbe stehen und bilden kleine Krater der abgeblätterten Farbe. Auch beim "Chipping Medium" wird mit einer Bürste unter Wasser der Decklack entfernt. Durch die Stärke der Bearbeitung kann hier in Teilen bestimmt werden, wieviel Rostfarbe wieder zum Vorschein kommt.

Nach dem Entfernen des Salzes

Zum Komplettieren der Türen werden natürlich noch Türgriffe benötigt. Diese werden aus 0,3mm Bronzedraht gebogen und mit Aluminiumfarbe lackiert.

Lackierte Türgriffe

Nun können alle Teile zusammengesetzt werden. Vor dem Zusammenbau werden jedoch die Fensteröffnungen mit etwas dunklerer Farbe ausgelegt. Angenommener Weise ist der Fahrstuhl gerade nicht hinter der Türe, so dass die Fenster dunkel sind.

Für die Türgriffe werden 0,35mm Löcher in passendem Abstand gebohrt und die Griffe mit etwas Kleber eingesetzt. Danach kann der vorher in Wandfarbe gestrichene Mauerrahmen auf die Grundplatte mit den Türblättern geklebt werden. Ein aufgelegtes Gewicht stellt sicher, dass alles plan wird. Nach dem Trocknen des Klebers sind die Türen bereit zum Einbau in das Gebäude.

Einbaufertige Türen

Im folgenden Bild sieht man die ins Fabrikgebäude lose eingesetzte Türe. Die Spalten zur Wand werden noch mit etwas Farbe überdeckt. Außerdem erfolgt noch eine leichte Alterung mit Washes, die die Farben an den Rest des Gebäudes angleicht.

Eingesetzte Türe vor der Alterung

(JBec)