Bau eines Holzschuppens
Navigation: Bauberichte Gebäudebau
Im Bahnhofsbereich von Trösel soll ein Holzschuppen stehen für den Warenumschlag der bäuerlichen Handelsgemeinschaft. Der Selbstbau aus Holzleisten und Wellblech wird hier ausführlich dargestellt, ebenso die Farbgebung.
Eine der Ladestellen in meinem Bahnhof Trösel ist der Lagerschuppen der örtlichen bäuerlichen Handelsgemeinschaft. Dort werden Waren für den Versand oder nach dem Empfang zwischengelagert. Da die Bauern nicht noch viel Geld in das Gebäude investieren wollten, handelt es sich hier um einen einfachen Schuppen aus Holz. Der Selbstbau dieses Schuppens soll hier beschrieben werden.
Begonnen wurde der Bau mit einer einfachen, maßstäblichen Zeichnung.
Nach dieser wurde die Unterkonstruktion des Schuppens aus 2x2mm^2 Holzleisten zurechtgeschnitten.
Vor dem Verkleben mit Weißleim wurden die Leisten gebeizt, um ein verwittertes Aussehen zu erzielen. Es ist wichtig, das Beizen vor dem Verkleben vorzunehmen, da die Stellen, an denen sich Klebstoff befindet, später die Farbe nicht mehr aufnehmen würden.
Die gebeizten Leisten wurden dann auf der vorbereiteten Zeichnung zum Grundgerüst des Schuppens verklebt. Zur Stabilisierung bis zum Abbinden des Klebstoffes kommen dünne Streifen Kreppband zum Einsatz.
Die einzelnen Seiten des Grundgerüstes werden anschließend zu einem dreidimensionalen Modell verbunden. Auch die Firstpfette wird jetzt verklebt. Da das Modell als Halbrelief an Rande des Moduls eingebaut werden soll, fehlt der hintere Teil des Schuppens.
Für die Sparren des Daches wurden Leisten abgelängt und mit den passenden Ausschnitten zur Auflage auf den Fußpfetten versehen. Das Beizen vor dem Einbau nicht vergessen.
Die Sparren können nun probeweise aufgelegt werden. So langsam kann man den Schuppen erkennen. Bei der Gelegenheit fällt auch auf, dass die Fußpfette an den Seiten zu kurz geraten ist. Da muss wohl später noch angeflickt werden...
Als nächstes werden die Wände des Schuppens mit einzelnen 2x1mm^2-Leisten geschlossen. Auch die Tore wurden daraus hergestellt. Für die Scharniere kamen dünne Streifen Polystyrol zum Einsatz. Die Beschläge auf der Schuppenseite fehlen noch.
Für die Eindeckung des Daches sollte Wellblech zum Einsatz kommen. Da das mir bekannte Material aus Kunststoff relativ zu dick ist, habe ich mich entschieden, das "Blech" aus dicker Metall-Bastelfolie selbst zu prägen. Dabei kam ein Stempel von Jagsttalbahn-Modelle zum Einsatz. Das Rohmaterial wird passend zugeschnitten und dann zwischen den zwei Stempeln in Form gebracht.
Mit diesem Material kann nun das Dach gedeckt werden. Um mehr Klebefläche für das Blech zu haben, wurde eine dünne Folie aus Polystyrol untergelegt, auf die die einzelnen Platten mit Kunststoffkleber geklebt wurden.
Um den goldenen Originalton der Alufolie zu verdecken, wurde diese zuerst mit Grundierung gespritzt.
Es ist geplant, ein verrostetes Wellblechdach nachzubilden. Dazu sollte ein so genanntes "Chipping-Medium" zum Einsatz kommen. Die Idee dahinter ist, dass man die zu verrostende Fläche zuerst deckend mit einem Rostton lackiert.
Wenn diese Schicht trocken ist, wird das "Chipping Medium" aufgetragen. Es soll die Haftung des nachfolgenden Anstrichs mit dem Deckfarbton (hier Metall) verringern. So soll es nach dem Trocknen des Decklackes möglich sein, mit etwas Wasser und einer Bürste, den Decklack wieder teilweise zu entfernen, so dass der Eindruck von abgeplatzter Farbe entsteht, unter der der Rost hervorkommt.
Soweit die Theorie! Entweder habe ich zu wenig Medium aufgetragen, einen zu resistenten Decklack verwendet oder nicht stark genug geschrubbt (bei der "Dünne" des Blechs wollte ich keine große Kraft ausüben). Wie auch immer, die Farbe bleibt an ihrem Platz und löst sich kein bisschen ab. Naja, dann wird der Rost wohl doch nachträglich mit dem Pinsel aufgebracht...
Mit der Überzeugungskraft eines Glasfaserradierers war die Deckfarbe doch noch dazu zu überreden abzugehen, so dass an einigen Stellen die Rostfarbe hervorschaut. Nun können die beiden Seiten des Daches auch auf das Grundgerüst des Schuppens aufgeklebt werden. Der First des Daches wird mit einer Lage "Blech" abgedeckt, so dass es dort nicht reinregnet.
Allerdings sieht das Dach so doch noch ziemlich frisch und sauber aus. Um das zu ändern wurde das Dach mit einer sepia-braunen Lasur behandelt. Nach dem Trocknen ergibt sich dann folgendes Bild.
(wird fortgesetzt)
(JBec)