Schotterwagen - Steinetransport in klein

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Wagen verschiedener Hersteller für den Schottertransport fit machen.

Schotterwagen 266 (Bauform 1953) aus einem Roco Fahrzeug bauen

Ich hatte einen Schotterwagen 266 der Bauform 1960 von Roco aufgrund nicht vorhandener Kleinteile übrig. Dieser schlummerte schon einige Zeit bei mir in der Schublade mit der Überlegung, aus diesem Fahrzeug einen 266 der Bauform 1953 oder einen Schotterwagen geschweißte Bauart zu bauen. Im Fremo-Bahnhof Groß Bieberau sind aktuell Fahrzeuge der Typen Ommi 51, BA 266 und Talbot nach Skizze 370 im Einsatz und es wäre eine nette Abwechslung im Zugbild. Nachdem ich in der elektronischen Bucht zu einem guten Preis zwei Schotterwagen von Roco erstehen konnte, entschied ich mich dazu, als Vorarbeit und zu Testzwecken für einen geplanten Geschweißten der Kriegsbauart, einen 266 der Bauform 1953 zu bauen.

Beim Bau des Fahrzeugs habe ich mich an die doch etwas kurze Anleitung aus dem Güterwagen-Buch von Stefan Carstens Band 4 ISBN 3-86046-073-0 orientiert.

Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass der Obergurt mit dem Unterteil des Trichters verklebt war, habe ich mit 2 mm Zuschlag den Obergurt abgesägt und mit Sandpapier geglättet und auf Maß gebracht.

Mit Sandpapier Höhe anpassen

Dabei sind dann diverse Knospel zum Vorschein gekommen, die ich mit einem Seitenschneider entfernt habe. Danach wurden die Stellen versäubert und - nachdem ich eine Papierschablone angefertigt hatte - Verstärkungsbleche, die dort hoffentlich auch wirklich waren, angebracht. Zumindest sieht es passend aus. Gefunden habe ich in den Weiten des Netzes nichts dazu. Zeitgleich habe ich auch den Trichter innen versäubert, da man doch sehr gut hineinsehen kann und die Auswerfermarker sowie diverse Zahlen erkennen konnte.

Trichter innen versäubert

Der untere Trichter ist jetzt allerdings 5  mm zu lang. Das heißt auf jeder Seite 2,5 mm + 0,2 mm senkrecht abnehmen, Endmaß 74,9 mm. Danach wurde ein PS-Streifen mit den Maßen 0,2 mm x 2,5 mm mit Überlänge aufgeklebt, die nach dem Aushärten bündig an der Kante abgeschnitten wurde, Trichterlänge dann 75,3 mm. Damit konnten die ebenen Stirnseiten angedeutet werden. Gleichzeitig musste die Leiter auf der gegenüberliegenden Seite der Bühne um eine Sprosse gekürzt und am Bodenstand stärker geknickt werden, damit diese wieder an den Trichter passt.

Stirnseiten vom Trichter

Auf der Bedienstandseite mussten zwei Haltebügel und zwei Signalhalter angebracht werden. Diese gab es, wenn ich den gefundenen Bildern glauben kann, in drei Bauarten. Geschweißt, gekröpft und gerade. Ich habe die normalen von Weinert genommen. In die Pufferbohle wurde dann noch ein OBK-Flansch Nummer 5 eingebaut, sowie Rangierhandgriffe und 5,2 mm Federpuffer.

Stirnseite Pufferbohle

Beim Betrachten der Bilder im bereits oben erwähnten Buch von Stefan Carstens ist mir aufgefallen, dass zwischen den Drehgestellen Rutschenverlängerungen sind, die im Modell von Roco nicht nachgebildet wurden. Die Hebel dafür sind aber vorhanden. Also Trichterbreite gemessen und entsprechend PS-Stücke geschnitten, die zusätzlich an der Seite noch jeweils 0,2 mm dicke PS-Streifen als Rand erhielten. Wirklich viel Platz ist da nicht zwischen Rutschen und den Drehgestellen. (Ich weiß, der angedeutete Rahmen in den Drehgestellen ist spiegelverkehrt). Nur zur Info.

Rutschenpositionierung

In der richtigen Höhe eingeklebt. Die Unterkante Rutschen sollte mit der Unterkante Drehgestelle eine Höhe bilden.

Rutschenpositionierung in Seitenansicht

Nach meiner Ansicht passt das. Danach mit Pinsel und schwarzer Farbe außen und grau innen gestrichen. Danach kam der Luftpinsel in Aktion. Die weißen Stirnseiten mussten ja güterwagenbraun werden. Also kleine Nadel und wenig Luft und dann darüber gehaucht. Im Laderaum noch etwas schwarz verteilt und eine milchige graue Brühe angerührt, das Untergestell mit dem Pinsel farblich nachgearbeitet. Ich denke, so kann das Fahrzeug in den zukünftigen Einsatz gehen und das Zugbild etwas abwechseln.

Schräg seitlich

Von oben

Was muss ich noch tun? Noch etwas Schmutz aufbringen und eine OBK einbauen. Dann kann das Fahrzeug als Abwechslung in den Schottersonderverkehr eingespannt werden.

Trichterwagen Otmm 52 von Exact Train, ein wirklich schrecklicher Wagen

Nachdem mir vor längerer Zeit zwei Otmm 52 von Exact Train zugeflogen waren, war ich doch sehr über die miserable Montagequalität erstaunt. Gelesen hatte ich schon vieles, geglaubt indes nicht. Also habe ich die Wagen erstmal in ihre Bestandteile zerlegt, mit der Absicht, diese zeitnah besser zusammenzubauen. So vergehen dann Jahre für einen eigentlich "must have" Wagen und man liest Berichte zum Umbau an anderer Stelle.

Irgendwann musste ich mich dann auch mal um die Otmm 52 kümmern (Baustellen abbauen). Also erst mal die beiden Boxen, in denen die Einzelteile liegen, gesichtet. Irgendwie waren da ein paar Teile zu viel drin und ich weiß schon gar nicht mehr, ob die in der Verkaufsschachtel dabei waren oder nicht. Zuerst ein mal die immer noch schlechte Lackier- und Teilequalität bestaunt, es wurde nicht besser, und für mich gedacht, dass hier eigentlich schon 5 Euro für die Wagen zu viel sind.

Was für Wagen will ich? Ein Wagen wird als Umbauwagen in Betrieb gehen. Der beim Vorbild am Anfang als abnehmbare Erhöhung vorgesehene Aufsatz wurde, wie das später auch im Original geschah, aufgeklebt und verspachtelt. Im Original wurde dieser aufgeschweißt und das Fahrzeug soll bei mir ohne Bremsen in Betrieb gehen. Den zweiten Wagen mache ich mit Bremsen und abnehmbarem Aufsatz. So der Plan.

Fahrgestell von unten

Fahrgestell von oben

Bestandsaufnahme gemacht und angefangen,das Schlechte zu entfernen, was bei diesen Modellen reichlich vorhanden ist. Am Rahmen wurden die Auflageflächen der Trichter versäubert und die Klebeklumpen entfernt. Diverse Grate wurden weggefeilt und die Trichterauflagefläche geebnet.

Trichter verklebt und gespachtelt

Die Trennung der beiden Trichterkammern blieb auch nach dem Umbau erhalten, daher habe ich den Steg ebenfalls stehen lassen. Die Bohle auf der Rückseite wurde dünner geschliffen, die Leiter von Gussgraten befreit. Der Rahmen zu den Kopfstücken dünner gefeilt und diverse Hilfshalter am Trichter weggefeilt.

Trichter von oben mit Steg

Rahmen nach dem versäubern

Man kann bei diesen Wagen tatsächlich attestieren, dass sämtliche Einzelteile bei den Wagen nicht sauber entgratet, bzw. sauber ausgeschnitten sind, zudem zuviel Farbe aufgetragen und Kleber in Unmengen an Unplätzen verwendet wurde. Hier gab und gibt es einiges zu versäubern. Die größte Herausforderung ist allerdings, die Rahmen mit den Löchern für die Federpuffer zu bohren. Auf der Stirnseite mit der Arbeitsbühne hat Exact Train das Kopfstück direkt über dem Puffer mit einer Nut versehen, in der das Geländer der Bühne fixiert wird und zusätzlich der Bohlenbelag der Arbeitsbühne darüber gelegt ist. An dieser Stelle verläuft jeder Bohrer, es ging daher nur Fräsen mit einem Flachfräser und das mit der nötigen Vorsicht und es hat tatsächlich geklappt. Fest eingespannt im exakten rechten Winkel ging das doch ganz gut.

Handbremsbühne mit Federpuffern

Handbremsbühnenbelag

Hinteransicht

Die Hebel für die unteren Rutschen in der zweiten Ebene werden mit extra Hebeln betätigt, die an einer Stange zwischen den Trichterwangen angebracht sind. Exact Train hat hier allerdings vier Hebel angebracht, diese habe ich bis heute nur an den Schotterwagen verorten können. Wurden die in weiser Voraussicht für die Schotterwagen schon mal mit angegossen? Ich habe jedenfalls die meiner Meinung nach zwei falschen Hebel entfernt.

Betätigungshebel der unteren Rutschen

Die Achshalter sind pro Achse zwei Teile. Auf einer Seite wird dieser mit einer Hakenkonstruktion in den Rahmen gefädelt und auf der Gegenseite mit einer Schraube befestigt. Naja, auch nicht der Weisheit letzter Schluss und bei einem Achshalter ist dazu die Rastnase abgebrochen. Mal schauen wie ich das hinbekomme. Jedenfalls habe ich an sämtlichen Achshaltern Messingbuchsen eingebaut, weil bei den Originalteilen die Spitzenlagerungen eher als Topf denn als eine Spitzenlagerung zu bezeichnen war.

Achshalterführung

Nun das gebremste Fahrzeug:

Den zweiten Otmm habe ich auch komplett gestrippt. Dabei ist mir aufgefallen, dass einer der Achshalter kaputt ist. Der Haken, der zur Innenseite zeigen muss, ist abgebrochen. Außen werden diese ja mit Schrauben gehalten. Durch diesen Haken wird der Achshalter und das Federpaket unten gehalten. Dank der dicken Farbe sitzt das ganze allerdings sehr stramm in seiner Führung und setzt alles unter Spannung, kein Wunder, dass der Haken bricht. Also die Farbe entfernen und die Führung noch etwas aufweiten. Dann die Achshalter einpassen und........sieht schon wesentlich besser aus. Passt ohne Zwang und kann so auch verklebt werden. Die Schakenböcke liegen jetzt am Rahmen an.

Achshalter

Das Nächste sind die Bremsgestänge. Egal wo man den Wagen in Bildern anschaut: Die inneren Bremsklötze liegen immer tiefer als die äußeren. Das Problem ist mehrteilig:

  1. ist in der Bremsaufnahme im Rahmen zu viel Farbe drin.
  2. ab Werk zu viel Kleber, der kristallhart aushärtet und nicht wirklich klebt, sondern eher zuschmiert.
  3. sind die Ösen vorne mit einem Grat versehen, also nicht sauber nachgearbeitet. (Bei mir war sogar eine Öse wegen des Grates aufgebrochen, da diese beim Zusammenschrauben auseinander gedrückt wurde)
  4. sind die Knubbel, Verdickungen, auf der Innenseite zu groß, dadurch wird der Halter nach unten gedrückt.

Bremse vorher

Bremse nachher

Ösen entgratet, Verdickungen entfernt, Kleber entfernt und Farbe entfernt. Bremsgestänge eingebaut........und siehe da, es passt.

Bremse eingebaut

Das Nächste sind die inneren Rutschenbetätigungshebel. ET hat hier schon den Wagen für die unteren Auslaufrutschenverlängerungen im Blick gehabt, denke ich, obwohl das Fahrzeug diese Verlängerungen gar nicht hat (kam ja erst viel später auf den Markt, oder ist es immer noch angekündigt?). Auch hier habe ich, wie oben schon geschrieben, die zwei Hebel entfernt.

Den ersten angefangenen Wagen habe ich jetzt mal soweit zusammengesetzt. Durch die Messingbuchsen, die ich in den Achshaltern eingesetzt habe, gibt es jetzt ein anderes Spitzenmaß. Bei einem der Vieren habe ich ein paar Zehntel zu tief gebohrt und die Buchse sitzt tiefer. So ergab es sich, dass ich auf einer Seite 23,7 mm und auf der anderen 23,2 mm hatte. OK, Brawa-Räder genommen, weil diese eine geteilte Achse haben. Räder auf RP25/88 abgedreht und die Achsspitzen auf Maß gebracht, anschließend die Radscheiben auf das erforderliche Innenmaß mittig eingestellt.

fast komplett

Den Rahmen später noch schwarz machen und beschriften. Auf dem Bild ist der Rahmen mit Metallprimer grundiert. Die OBK-Kupplungen sowie Bremsschläuche und Kupplerhandgriffe sind montiert. Nach dem Beschriften bekommt der Wagen noch ordentlich Patina.

Beim zweiten Wagen habe ich mir überlegt, den Rahmen, wie er auf manchen Originalbildern zu sehen ist, braun zu lackieren, was ich dann auch gemacht habe.

Rohrahmen lackiert

An der mit dem Pfeil markierten Stelle sieht man nochmals gut, warum es ein absolutes Übel ist, bei diesem Wagen Federpuffer anzubringen. Oben offener Rahmen wegen des Arbeitsbühnengeländers; rechts sieht man die drei viereckigen Löcher, nicht durchgehend, sondern Grundloch, in die die beigefügte Bremsnachbildung eingebaut wird, was sich auch noch als nicht einfach herausstellte.

Aufbau mit Pudding

Der Trichter musste ebenfalls noch verspachtelt werden, weil es zu große Spaltmaße gab. Vorher natürlich alles verklebt und dann Spachtel drauf.

Rahmen aufgerüstet

Am Fahrgestell wurden inzwischen die Federpuffer mit Puffersockel von Modellbahnmanufaktur Crottendorf angeklebt. Die Bremsennachbildung passte gar nicht in die gegossenen Bohrungen. Also einen Bohrer genommen, der das Quermaß der Vierkante hatte und durchgebohrt. Dann passte es sauber und satt rein. An der mit Pfeil markierten Stelle sieht man, dass ich noch zusätzlich mit CA-Kleber von oben verklebt habe. Geht nur mit Draht und Tupfen, sonst wars das mit Federn.

Diese Nase muss weg

An dem Geländer sieht man den Steg mit Knubbel, welcher normalerweise in den Ausschnitt kommt und dann durch die Arbeitsbühne fixiert wird. Das kommt allerdings bei diesem Wagen weg.

Angepasster Bohlenbelag

Bei dem zweiten Wagen war jetzt das Problem, dass ich keinen Bohlenbelag für die Arbeitsbühne hatte. Verloren oder nie dabei? Ich werde es nie erfahren. Also eine Bretter-Platte von Evergreen aus dem Fundus von mir genommen und analog dem Original vom ersten Wagen angepasst. Was wieder Erwarten schneller ging als gedacht.

angepasste Aufstiegstritte

Die Aufstiegstritte zur Bühne mussten auch noch angebracht werden. Auch diese kommen in Schlitze und Hinterschneidungen, die dazu beitragen sollen, dass alles ohne Kleber hält. Tut es leider nicht, weil die Nuten zu eng oder die Stege zu breit sind, bzw. doch mit Kleber vom Hersteller zugeschmiert, siehe Pfeil. Mit einer Schwertfeile die Nuten etwas aufgeweitet und dann unter sanfter Gewalt die Tritte eingesetzt und es passt......fast. Diese stehen am Rahmen oben über, so dass diese nach Verkleben mit CA noch plan gefeilt werden müssen, damit die Bühne dann auch eben aufliegen kann.

eben geschliffener Rahmen

Als Nächstes kamen die Schieber dran. Bei zweien habe ich den angegossenen runden Steg abgetrennt, dieser soll wohl die Welle zur unteren Rutschenverlängerung darstellen, bringt halt nichts, wenn die Fortführung zum Hebel fehlt.

Schieber

Nach dem Verschleifen und Nachlackieren am Trichter sind jetzt die Schieber sowie die Stangen für die Rutschenverlängerungen eingeklebt.

Trichter von unten

Der Rahmen ist auch soweit fertig gestellt, damit dieser die Rutschenverlängerungen eingebaut bekommen konnte. Auch hier wieder diese seltsamen Nuten, die tatsächlich dazu beitragen sollen, dass die sehr biegsamen und nicht passen wollenden Knubbel mit CA eingeklebt werden müssen, siehe Pfeil.

Rahmen in Braun

Nachdem das erfolgt war Trichter aufsetzen und es passt........nicht. Rausfinden an was es liegt. Nach genauem Hinschauen und mehrmaligem Ein- und Ausbau herausgefunden, dass die Kanten der Rutschen auf dem Rahmen aufsitzen und diesen anheben - toll! Also vorsichtig die Rutschen flach gefeilt und den Trichter nach mehrmaligem Anprobieren passend aufgesetzt. Da die Rastnasen auch nur wie Rastnasen aussehen und ansonsten keine Funktion haben, habe ich den Trichter auf den Rahmen geklebt.

Wagen zwei von der Seite

(DRis)