Wattenscheider Schacht einbauen
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Wattenscheider Schächte in Modulen dienen der Aufnahme von Signalen in passenden Signalträgern. Sie erlauben im FREMO-Arrangement Signale dort zu platzieren, wo sie jeweils benötigt werden. Daher sollten ausreichend viele Module über solche Schächte verfügen, um ein Arrangement flexibel planen zu können. Dieser Baubericht zeigt, wie solche Signalschächte auch nachträglich noch in Module eingebaut werden können.
Einführung
Bislang war für die Herstellung des Wattenscheider Schachts auf Basis eines U-Profils fast eine mechanische Werkstatt notwendig. Es mussten Füllstücke eingepasst, 8 Bohrungen eingebracht, 9 Gewinde geschnitten und Senkungen eingebracht werden. Dank Christian Kettner und seinem rührigen Metallhändler in Dresden ist es mit einem neuen 35x35x2 mm 4-Kantrohr nun viel einfacher Signalschächte herzustellen und von Grischan stammt auch die genial einfache Idee der Klemmung mittels 9 mm-Multiplex. Um den "neuen" Wattenscheider Schacht einfacher unterscheiden zu können wurde er "Wattenscheider slim" getauft. Selbstverständlich hat sich am Querschnitt der Öffnung für den Signalträger nichts geändert - es werden weiterhin Signalträger aus 2cmx3cm-U-Profil verwendet, das System Wattenscheider slim ist also mechanisch kompatibel zum Wattenscheider classic. Die beiden folgenden Abbildungen zeigen ihn in natura und gezeichnet:
Die Abbildung zeigt eine M5-Flügelschraube, geplant ist auf M4-Rändelschraube umzustellen. Somit ergeben sich mehr Gewindegänge im Alu und die Klemmkraft ist immer noch reichlich überdimensioniert, das Signal wird nicht herausfallen...
Fertige Wattenscheider Signalschächte und auch Signalträger können bei http://h0fine.de/ bezogen werden.
Einbauposition
Auf Grund seiner Abmessungen ist es möglich, ihn auch nachträglich noch einzubauen; die folgende Zeichnung zeigt die genaue Einbauposition:
Zeichnungen und Pläne finden sich auch im Downloadbereich, dort meist auch als PDF.
Einbauanleitung
Dieser Abschnitt zeigt den nachträglichen Einbau eines Signalschachtes "Wattenscheider slim" bei schon verlegtem Gleis. Die ersten beiden Bilder zeigen den Signalschacht umgekehrt auf der Oberfläche aufgestellt. Der schmale Teil des Schachtes liegt deutlich außerhalb des Gleises, ja sogar außerhalb des noch fehlenden Schotterbettes; erst unter der Grundplatte wird der Schacht breiter - und genau das erlaubt ja den nachträglichen Einbau.
Sobald die Position gemäß den genannten Maßangaben festgelegt ist kann die erforderliche Öffnung gesägt werden; zunächst wird angezeichnet, dann in jeder Ecke eine Bohrung angebracht, die groß genug ist für das Blatt der Stichsäge, mit der dann der Ausschnitt ausgesägt wird.
Nun wird der Signalschacht in die Öffnung gesteckt. Das Geländeniveau liegt etwas über dem Niveau der Grundplatte, zudem wird es zum Rand des Modules weiter ansteigen; daher wird der Signalschacht nicht bündig mit der Grundplatte positioniert, sondern ein paar Millimeter höher. In den Signalschacht ist ein Signalträgerprofil eingesteckt, dieses erleichtert die genau lotrechte Ausrichtung des Signalschachtes sehr, denn durch ungenaue Montage des Schachtes später schräg stehende Signale sehen sehr unschön aus.
Die Befestigung des Signalschachtes in der ausgesägten Öffnung erfolgt mit Zweikomponenten-Epoxydharz-Kleber. Zuerst wird von der Oberseite Klebstoff in die Fugen appliziert, der Schacht exakt lotrecht ausgerichtet und der Kleber einigermaßen hart werden lassen.
Im letzten Schritt dreht man das Modul um und bringt von der Unterseite ebenfalls Kleber in die Fugen ein, damit hält dann der Schacht nach dem Aushärten wirklich bombenfest.
Vergleich alt - neu
Zur Verdeutlichung der Unterschiede hier der altbekannte bisherige Wattenscheider neben dem neuen Wattenscheider slim:
Bereits an dem rechts stehenden Ur-Wattenscheider Schacht kann man erkennen, daß dieser oben schmaler gefräßt wurde. Diese Ausklinkung hat den Vorteil, dass das Loch für den Schacht bei H0 nicht unter den Schwellen sondern außerhalb des Gleises liegt, beim bearbeiteten Wattenscheider slim sogar außerhalb des Schotterbetts! Der Abschluss in Richtung Gleis wird durch ein 3 mm-Sperrholz hergestellt, da dieses kaum Kräfte aufnehmen muss und später in die Landschaftsgestaltung integriert wird. Daher ist es kein Problem einen Wattenscheider slim auch nachträglich in Module einzubauen, wo das Gleis schon verlegt und eingeschottert ist.
Signalstopfen-Halter
Wenn die Wattenscheiter-Schächte nicht in Benutzung sind, werden sie durch einen Stopfen verschlossen, der für eine Tarnung der Öffnung sorgt. Wenn ein Signal in den Schacht eingebaut wird, muss der Stopfen entfernt und für die Dauer des Treffens gelagert werden. Dabei kann es im Eifer des Aufbaus schon mal passieren, dass der Stopfen irgendwo hingelegt wird, wo man ihn später beim Abbau nicht mehr findet. Praktischer wäre es da, wenn der Stopfen am Modul selbst gelagert wird, zu dem er gehört. Dazu wurde eine Klammer konstruiert und 3D-gedruckt, mit der der ausgebaute Stopfen direkt neben dem Signalschacht unter dem Modul abgeklemmt werden kann.
(MHel)