X-Haxn-Bauaktion
Die Module brauchen Modulbeine, bis auf wirklich kurze Module sollte jedes FREMO-Modul buchstäblich auf eigenen Beinen stehen können. Zu den Anforderungen zählen schneller Auf- und Abbau, wenig Stau- und Transportvolumen, Stabilität. Dies alles erfüllen die sogenannten X-Haxn, die in einer größeren Bauaktion gefertigt wurden.
Die X-Haxn haben wir beim FREMO-Treffen Pegnitz September 2013 in der Praxis gesehen, nachdem wir sie bereits von hier (http://www.fremo-sued.de/tippsundtricks/xhaxn.html) kannten. Sie waren in Pegnitz an vielen Modulen im Einsatz und sie haben uns von der Einfachheit und dennoch vorhandener Stabilität überzeugt - das Stau- und Transportvolumen ist denkbar gering, der Auf- und Abbau gehen rasend schnell.
Nach einem Testbau von JBec haben wir uns für quadratische Kiefernholzstäbe entschieden - astrein! Wie das beim FREMO so ist wird das immer etwas mehr als man anfangs glaubt:
Per Anhänger wurde das Holz kurz vor Weihnachten 2014 von der Holzhandlung (nix Baumarkt!) in die Werkstatt gefahren und harrt der Verarbeitung:
108 Leisten geben 108 Beine und etwas Abfall; für die 324 Sägeschnitte lohnt sich ein entsprechender Aufbau mit Auflagen, Anschlägen, usw. und einer gescheiten Säge, sonst wird man da ewig nicht fertig damit:
Aus 108 Leisten wurden mit der Zeit 216 Einzelbeine:
Der nächste Schritt war das Senken für die Schraube bzw. Mutter und anschließend noch das Durchbohren; mit einer entsprechenden Halterung, einem Anschlag für die Position und einem für die Tiefe der Bohrung ging auch das recht zügig:
Von jedem 3m-Stab blieb das hier übrig:
Das ist aber kein Brennholz und gibt auch keine Kurzfüße für ein Kinderarrangement, sondern wird weiter verwendet, denn jedes Bein braucht ja eine Aufnahme auf der Unterseite des Modulkastens. Wenige Hundert Sägeschnitte später hatten wir etwa 450 Holzklötzchen, die nun auf der Unterseite der Module montiert werden können, um die X-Haxn einschieben zu können:
Kurzer Zwischenschritt - das sieht im Modul dann so aus:
Man beachte, dass sich die Halterungen im Modul genau nicht genau gegenüber liegen! Beim Kleben bietet es sich an, als Abstandshalter ein Reststück des Beinmaterials zu verwenden - und dazu als Beilage noch ein Stück nicht ganz dünnes Papier, sonst sitzen die Beine später zu stramm, was das Handling erschwert:
Und hier stehen nun die ganzen Haxn und warten auf die weitere Bearbeitung: Am richtigen Ende muss noch schräg eine Bohrung für den verstellbaren Fuß eingebracht werden.
In unserem neuen Haus haben wir prompt auch eine neue Tierart entdeckt, den Myriapoda Fremoicanus (siehe Bild). Er hat 220 sehr massige Beinchen aus einem Stahl-Kunststoff-Gemisch, die jedoch nur in der Höhe beweglich sind. Es bestehen erste Ideen, diese Füße zu Modulbeinen weiterzuverarbeiten. (JBec)
Das ist unsere Beinsammlung:
Mit einer eigens gebauten Lehre wurden die Bohrungen für die verstellbaren Füße gesetzt:
Die Bohrungen laufen leicht schräg, damit die Schraubfüße nachher lotrecht stehen:
Als Nächstes wurden die Schraubmuffen eingeschlagen:
Danach die Schraubfüße:
Die Markierung am anderen Ende bedeutet: Hier kein Loch bohren! Da kommt das Klettband hin.
Je zwei Einzelleisten wurden zu einem Bein zusammengeschraubt, eine selbstsichernde Mutter hält das zusammen. Den Abschluss bildet etwas Klettband am oberen Beinende, das Gegenstück kommt ins Modul zwischen die dort montierten Klötze der Beinhalterung - damit fallen die Beine beim Auf- und Abbau nicht heraus. Das sieht dann so aus:
Die flauschige Seite kommt dabei auf's obere Ende der Beine, die Seite mit den Haken ins Modul. Verwendet man selbstklebendes Klettband, dann sind zusätzlich zur Befestigung zwei Tackerklammern sinnvoll, der Klebstoff hält nicht ausreichend und beim Abbau reißt man das Klettband ab. Alternativ kann man auch Klettband ohne selbstklebende Rückseite verwenden und mit einem guten Klebstoff selbst festkleben, das hält. Als kleines Detail kann man das Klettband gleich noch in "seinen" Farben kaufen und montieren, dann ist die Farbmarkierung der Haxn auch schon erledigt.
Das Feintuning ist das Brechen der doch sehr scharfen Kanten der Hölzer und Versäubern der Bohrlöcher, aber das kann jeder für sich machen. Nun müssen nur noch die ganzen Haxn-Besitzer ihre Module für den Einsatz dieser Haxn modifizieren ...
Im praktischen Einsatz sieht das dann so aus - wenn eine ganze Reihe von Modulen diesen Beintyp einsetzen: