Fahrpläne

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Bei der Eisenbahn gibt es keinen Betrieb ohne Fahrpläne. Für vorbildnahen Betrieb im Modell ist das dort nicht anders. Ausgangspunkt der Fahrplanerstellung sind die Verkehrsbedürfnisse, aus denen heraus ein Bildfahrplan entsteht. Dieser wiederum ist die Basis für die Buchfahrpläne, die die Triebfahrzeugführer und die Zugführer benötigen.

Einführung

Der Betrieb erfolgt nach einem wohlüberlegten Fahrplan. Von besonderem Interesse sind zwei Fahrplantypen - der Buchfahrplan und der Bildfahrplan. Weniger interessant für den Eisenbahner sind die Fahrpläne, die der Fahrgast kennt und die an den Bahnsteigen aushängen. Dabei wird zuerst der Bildfahrplan erstellt, die anderen Fahrpläne werden dann daraus abgeleitet. Der Fahrplan bildet die konkreten Transportbedürfnisse ab und befriedigt diese bestmöglich.

Fahrplangestaltung

Die Fahrplangestaltung orientiert sich an den Verkehrsströmen und Transportbedürfnissen des Vorbildes: Am frühen Morgen wollen die Pendler zu ihrem Arbeitsplatz, häufig in der nächstgrößeren Stadt, dann folgen die Schüler. Damit ist der erste größere Ansturm im Personenverkehr abgearbeitet, die Strecke kann nun für den Gütertransport genutzt werden. Am frühen Nachmittag wollen die Schüler wieder nach Hause, danach ist etwas Luft für den Güterverkehr, bevor die Pendler alle nach Hause wollen.

Ausführlich dargestellt wird dies auf der Seite zur Fahrplanerstellung. Dabei gab es durchaus Unterschiede zwischen Ost und West - und die Kleinbahner sind für beides offen:

West: Privatbahnen

Die Vielfalt ist und war hier sehr groß, typisch ist eine einmal tägliche Bedienung einer durchschnittlichen Ladestelle. Eine Besonderheit sind die Schlepptriebwagen, die durch die Auslegung ihres Antriebes in der Lage waren, einige Güterwagen zu ziehen - diese Variante kommt also zu den GmP und PmG hinzu.

Ost: verstaatlichte Kleinbahnen

Beim Güterverkehr machte sich der in den 60er-Jahren ausgeprägte Wagenmangel auch im Fahrplan bemerkbar. Bei den permanent hohen Transportanforderungen erschien es nicht sinnvoll, einen Güterwagen für 24 Stunden oder länger an einer Ladestelle stehen zu lassen, wenn er doch schon in wenigen Stunden ent- oder beladen sein konnte. Logische Konsequenz war also, die Wagenstandszeiten zu verringern, um die Wagen schneller wieder im Umlauf zu haben. Dies wiederum war nur möglich durch eine mehrmals am Tag erfolgende Bedienung der Betriebsstellen und dies wiederum hatte zur Folge, dass die Achszahl pro Bedienung vergleichsweise klein war. Diese Bedienungsfahrten wurden häufig mit dem Personenverkehr gekoppelt, es fuhren also neben reinen Güterzügen auch einige GmP und PmG.

Zuggattungen

Die Zuggattungen und deren Bezeichnungen haben ihre hauptsächliche Bedeutung in der Statistik, um z.B auswerten zu können, welche Auslastung die einzelnen Zuggattungen haben, usw. Im Betrieb wird praktisch nur die Zugnummer genannt, das genügt für die eindeutige Identifikation.

Weitere Informationen finden sich auf einer gesonderten Seite zu den Zuggattungen.

Bildfahrplan

Im Bildfahrplan sind alle Zugfahrten grafisch aufgetragen; von links nach rechts ist der Streckenverlauf zu finden, von oben nach unten läuft die Zeit. In diesem Plan ist beispielsweise leicht ablesbar, in welchen Bahnhöfen Zugkreuzungen und Überholungen stattfinden. Zusätzlich kann abgelesen werden, wann ein Zug ankommt und abfährt und auf welchem Gleis er fährt.

Bildfahrplan

Der oben gezeigte Ausschnitt zeigt einen Teil eines Bildfahrplans zwischen 14:00 Uhr und 16:00 Uhr. Ein interessantes Detail ist die Zugkreuzung von N 8666 mit T 1327 im Bahnhof Veringenstadt.

Ein Bildfahrplan findet sich vorteilhaft an allen wichtigen Betriebsstellen: Schattenbahnhöfe, Abzweig- und Kreuzungsbahnhöfe, Bahnhof des Zugleiters. Insbesondere für den Zugleiter ist der Bildfahrplan wichtig, um auf einen Blick sehen zu können, was auf der von ihm überwachten Strecke planmäßig passieren sollte. Außerdem ist er damit in der Lage, auf unplanmäßige Ereignisse reagieren zu können, z.B. einen zusätzlichen Zug einzuschieben oder auf Grund von Verspätungen eine Zugkreuzung in einen anderen Bahnhof zu verlegen.

Buchfahrplan

Für den Lokführer von besonderem Interesse ist der Buchfahrplan. Dort sieht er alle für seine Fahrt relevanten Daten: Wann er wo ankommen und abfahren muss, wo es Zugkreuzugen gibt und wie diese abzuwickeln sind, auf welchen Abschnitten wie schnell gefahren werden darf, usw.

Der folgende Ausschnitt zeigt den Buchfahrplan für N8666, der auch im obigen Bildfahrplanausschnitt zu sehen ist:

N 8666 im Buchfahrplan

Hier finden sich alle Informationen, die der Triebfahrzeugführer benötigt:

  1. Triebfahrzeug
  2. Höchstgeschwindigkeit
  3. Ankunfts- und Abfahrzeiten
  4. Informationen zu Kreuzungen und Überholungen

Auf die Zugkreuzung zwischen N 8666 und T 1327 - die auch im oben gezeigten Ausschnitt aus dem Bildfahrplan schon angesprochen wurde - soll hier näher eingegangen werden. Spalte 6 gibt an, mit welchem Zug gekreuzt wird. Spalte 9 gibt an, welcher Zug an der Trapeztafel halten muss; die Einrahmung verdeutlicht, dass es der eigene Zug ist. Spalte 10 gibt an, welcher Zug (bzw. dessen Zugführer) die Zugmeldungen durchzuführen hat.

Jeder Lokführer muss für seinen Dienst den entsprechenden Buchfahrplan mitführen - und einhalten! :-)