Modellzeit

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Für den typischen vorbildnahen Betrieb bei einem FREMO-Treffen ist im Regelfall eine sogenannte Modellzeit erforderlich. Darunter versteht man eine dargestellte Zeitverkürzung durch schneller laufende Uhren, um die sonst aus Platzgründen zu geringen Fahrzeiten zwischen Bahnhöfen zu kompensieren.

Einführung

Im Grunde könnte man doch die Zeit in Ruhe lassen und einfach mit Echtzeit fahren? Die Bahnhöfe sind maßstäblich lang, die Züge auch, es wird mit maßstäblich umgerechneten Geschwindigkeiten gefahren, An- und Abkuppeln dauert im Modell fast so lange wie beim Vorbild - das spricht alles für Echtzeit. Dagegen sprechen allerdings die trotz aller Maßstäblichkeit chronisch zu kurzen Entfernungen zwischen den Betriebsstellen im Modell: Selbst wenn im Vorbild zwei Bahnhöfe nur 5 km auseinanderliegen wären das im Modell schon über 57 m. Solche Streckenlängen zwischen je zwei Bahnhöfen sind im Modell kaum realisierbar, dementsprechend kurz sind die Fahrzeiten.

Modellzeituhr

Für den FREMO-Betrieb gibt es eine Modellzeituhr, die typischerweise zwischen etwa vier- bis sechsmal schneller läuft als die Echtzeit. Um den auf Grund der zu kurzen Streckenlängen zu kurzen Fahrzeiten vollständig entgegenwirken zu können, müsste sie noch viel schneller laufen; da aber der Rangierbetrieb ungefähr in Echtzeit abläuft ist 1:4 bis 1:6 ein guter Kompromiss. Am Ende erhält man damit sowohl für die Fahrzeiten auf der Strecke wie auch für die Aufenthaltszeiten in den Bahnhöfen fürs Rangieren realistische Zeiten für die Fahrplangestaltung.

Technik

Die technische Umsetzung besteht aus einer Hauptuhr als Uhrtaktgeber und vielen Nebenuhren - auch das ist über viele Jahrzehnte bewährte Technik, die von der Hauptuhr gesteuert werden - so zeigen alle Modelluhren im Arrangement immer genau die gleiche Zeit an. Die Nebenuhren arbeiten mit 24 V-Technik.

FREMO-Uhren

Das Bild zeigt einen Testaufbau einer FREMO-Uhrenanlage mit Uhrtaktgeber und Nebenuhren.

Nutzung

Vor Beginn einer Fahrplansession werden über den Uhrtaktgeber alle Nebenuhren im schnellen Vorlauf auf eine Uhrzeit kurz vor Beginn des Fahrplans gestellt, z.B. auf 04:00 Uhr. Dann wird auf die gewünschte Rate, z.B. 1:4 zurückgestellt und der laute Ruf "Uhr läuft" sagt jedem Mitspieler, dass nun die Fahrplansession beginnt. Hinfort sind für die Mitspieler nur noch die Uhren mit der Modellzeit maßgeblich, ein gewohnheitsmäßiger Blick auf die Armbanduhr nützt höchstens noch, um zu wissen, wann es Abendessen gibt.

Der Uhrtakt kann dann noch im Feintuning angepasst werden, meist kann er nach den ersten ein, zwei Fahrplänen etwas schneller gestellt werden - da hat sich dann alles eingespielt. Bei der H0fine-Kleinbahn liegen wir meist im Bereich 1:4,5 bis 1:4,8.

Ganz toll ist - wir können die Zeit auch anhalten! Das ist gelegentlich erforderlich, wenn ein ernstes technisches Problem vorliegt - defekte Lok, LocoNet spinnt, Booster mag nicht mehr. Von einer solchen Möglichkeit kann das große Vorbild nur träumen!