Signale

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Ohne Signale geht es kaum - auch nicht bei der Kleinbahn bzw. Privatbahn. Dort sind Hauptsignale im Einsatz meist vor dem Schattenbahnhof, bei einem Abzweig, beim zentralen Kreuzungsbahnhof; kleine Unterwegsstationen brauchen im Regelfall keine, dort genügen Trapeztafeln. Manche Bahnübergänge benötigen eine technische Sicherung - dann sind dort BÜ-Signale erforderlich.

Einführung

Neben den reinen Gleisanlagen sind Signale für einen sicheren Betrieb unverzichtbar. Auf Kleinbahnen mit Zugleitbetrieb sind dies meist nur Signaltafeln.

Auf Kleinbahnen gibt es Einfahrsignale nur an wenigen Bahnhöfen, die meisten Bahnhöfe haben Trapeztafeln und an der Strecke stehen jede Menge Pfeif- und Läutetafeln. Telegrafenmasten entlang von Eisenbahnstrecken gehören zum Gesamtbild einer Kleinbahn und bringen steckbar ausgeführt ohne zusätzliches Transportvolumen die dritte Dimension in die Modulstrecke. Entsprechend sind die Kleinbahnmodule vorbereitet.

Die Trapeztafel des Bahnhofs von Vaihingen Stadt steht links und recht weiter vom Gleis entfernt. Foto: mhellm 15.1.2010

Um die Modulanlagen schnell aufbauen zu können und wegen der unterschiedlichen Kombinationen der Module untereinander ist es nicht sinnvoll, Signaltafel- oder Signalstandorte fest oder erbauerindividuell auszuführen. Daher wurde ein System von Einsteckpunkten und Signalschächten entwickelt, um möglichst flexibel die Bestückung des Arrangements vornehmen zu können.

Hauptsignale

Typischerweise haben auf Kleinbahnen nur die Bahnhöfe Einfahrsignale, in denen regelmäßig Zugkreuzungen stattfinden und gleichzeitig auch rangiert wird. Weiterhin sind oft Abzweigbahnhöfe und Anschlussbahnhöfe zur Staatsbahn mit Hauptsignalen gesichert. Ausfahrsignale sind nicht üblich, ebenso gibt es keine Vorsignale, sondern Kreuztafeln oder allein stehende Vorsignaltafeln als Ankündigung eines Hauptsignals.

Trotz der bei Kleinbahnen geringeren Abstände zwischen Einfahrtsignal und erster Weiche können die Signale üblicherweise nicht in den Bahnhofsmodulen eingebaut werden. Um bei der Planung des Arrangements möglichst flexibel zu sein ist es sinnvoll, wenn eine größere Anzahl von Streckenmodulen (Geraden, Bögen) mit genormten Signalschächten ausgerüstet ist. Wir verwenden die beim FREMO üblichen Wattenscheider Signalschächte [1], wegen der geringeren Modulkastenhöhe der Kleinbahnmodule wird der Schacht nur 72 mm lang gebaut.

DB-Lichtsignale als Einfahrsignal für den Anschluss- oder Schattenbahnhof in den Wattenscheider Schacht eingesteckt nur halb eingeschoben und so präsentiert sich der Schacht wenn er unbenutzt mit einem begrünten Füllstück verschlossen ist

Wattenscheider Signalschacht slim

Einführung

Bislang war für die Herstellung des Wattenscheider Schachts auf Basis eines U-Profils fast eine mechanische Werkstatt notwendig. Es mussten Füllstücke eingepasst, 8 Bohrungen eingebracht, 9 Gewinde geschnitten und Senkungen eingebracht werden. Dank Christian Kettner und seinem rührigen Metallhändler in Dresden ist es mit einem neuen 35x35x2 mm 4-Kantrohr nun viel einfacher, Signalschächte herzustellen und von Grischan stammt auch die genial einfache Idee der Klemmung mittels 9 mm-Multiplex. Um den "neuen" Wattenscheider Schacht einfacher unterscheiden zu können wurde er "Wattenscheider slim" getauft. Selbstverständlich hat sich am Querschnitt der Öffnung für den Signalträger nichts geändert - es werden weiterhin Signalträger aus 2cmx3cm-U-Profil verwendet, das System Wattenscheider slim ist also mechanisch kompatibel zum Wattenscheider classic. Die beiden folgenden Abbildungen zeigen ihn in natura und gezeichnet:

Der neue Wattenscheider slim Der neue Wattenscheider slim

Die Abbildung zeigt eine M5-Flügelschraube, geplant ist auf M4-Rändelschraube umzustellen. Somit ergeben sich mehr Gewindegänge im Alu und die Klemmkraft ist immer noch reichlich überdimensioniert, das Signal wird nicht herausfallen...

Fertige Wattenscheider Signalschächte und auch Signalträger können bei http://h0fine.de/ bezogen werden.

Einbauposition

Auf Grund seiner Abmessungen ist es möglich, ihn auch nachträglich noch einzubauen; die folgende Zeichnung zeigt die genaue Einbauposition:

Maßzeichnung für den Einbau des Wattenscheider slim in ein Kleinbahnmodul

Zeichnungen und Pläne finden sich auch im Downloadbereich, dort meist auch als PDF.

Einbauanleitung

Eine ausführliche Einbauanleitung findet sich unter Wattenscheider Schacht einbauen.

Signalstopfen-Halter

Wenn die Wattenscheiter-Schächte nicht in Benutzung sind, werden sie durch einen Stopfen verschlossen, der für eine Tarnung der Öffnung sorgt. Wenn ein Signal in den Schacht eingebaut wird, muss der Stopfen entfernt und für die Dauer des Treffens gelagert werden. Dabei kann es im Eifer des Aufbaus schon mal passieren, dass der Stopfen irgendwo hingelegt wird, wo man ihn später beim Abbau nicht mehr findet. Praktischer wäre es da, wenn der Stopfen am Modul selbst gelagert wird, zu dem er gehört. Dazu wurde eine Klammer konstruiert und 3D-gedruckt, mit der der ausgebaute Stopfen direkt neben dem Signalschacht unter dem Modul angeklemmt werden kann.

Signalstopfenhalter

Butzbacher Schacht

Da auf der Kleinbahn wahlweise DR oder westdeutsche Privatbahn gespielt wird, kam der Wunsch auf, die jeweils passenden Blinklichtsignale auf den Modulen einsetzen zu können. Hierzu wurde ihn Anlehnung an den bekannten Wattenscheider Schacht eine deutlich kleinere Version entwickelt, der "Butzbacher". Von diesem wurden während des Treffens zwölf Stück für die Ausstattung von drei Bahnübergängen gefertigt.

Butzbacher Schächte

Zum Einbau in Module mit offener Rahmenbauweise kommen kleine Holzplättchen mit einem 20mm-Loch zum Einsatz. In dieses kann der Schacht nach einigen Feilstrichen eingeklemmt und nach der endgültigen Ausrichtung mit 2k-Kleber befestigt werden.

Schachtträger

In ein Modul eingebaut kann das Ganze dann so aussehen:

Einbau in ein Modul

Die eckige Form der Butzbach-Schächte macht den Einbau etwas komplizierter, da erst ein Loch zu bohren ist, dass dann eckig aufgefeilt werden muss. Auch eine Korrektur der Ausrichtung der Signale ist damit nicht mehr möglich, da die Position durch das eckige Loch festgelegt wird. Ein größeres Loch, das gerade so groß ist, dass die Diagonale des Schachtes reinpasst, muss später wieder aufwändig mit 2K-Kleber verschlossen werden.

Also wurde nach Möglichkeiten gesucht, den Schacht auf einfachere Weise in runden Löchern zu befestigen. Dazu wurde zuerst ein runder Kragen für den Alu-Schacht gedruckt. Dieser verschließt das Loch bündig und lässt sich durch Drehen ausrichten. Wenn man schon mal den Kragen aus Kunststoff druckt, kann man das auch gleich mit dem Rest des Schachtes machen. So entstand Variante zwei. Etwas weiter optimiert und mit einer eingelassenen Mutter für die Klemmschraube versehen sieht man ganz rechts die aktuelle Version des Schachtes.

Evolution des Butzbacher Schachtes

Zum Einbau muss nur noch ein rundes Loch mit passendem Durchmesser in das Modul gebohrt werden, in dem der Schacht dann verschraubt werden kann. Der sichtbare Teil des Schachtes wird später mit Geländematerial verdeckt.

Eingebauter Butzbacher Schacht

Für den Signaleinsatz kommt ein U-Profil aus Aluminium zum Einsatz. Dieses erhält oben eine gedruckte Aufnahme für den Signalsockel. Unten wird ein vierpoliger Klinkenstecker eingeklebt, über den das Signal mit Spannung versorgt wird.

Signaleinsatz für den Butzbacher Schacht

Fertig eingebaut kann das dann oberirdisch so aussehen:

Butzbacher Schacht mit Signal

Unter dem Modul werden die Einsätze über Klinken-Verlängerungskabel mit der Steuerung verbunden.

Butzbacher Schächte unter dem Modul