Wannweil November 2012
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Bericht vom Basteltreffen mit folgenden Schwerpunkten: Arbeit an Modulen, Bau von Signaltafeln, Supern von Güterwagen, Software für Wagenkarten, Gleisbau, FREDI(i) zusammenbauen, LocoNet-USB-Interface, Module vermessen, Kupplungen zusammenbauen, usw.
Basteltreffen Wannweil 10. November 2012
Ort und Termin
Das Basteltreffen fand am 10. November 2012 in Wannweil statt. Ein vorgezogener Beginn war schon am Freitag abend vorher.
Programm
Es stehen Räume für f(e)ine Arbeiten ebenso zur Verfügung wie Räume für gröbere Arbeiten (schleifen, streichen, begrünen, usw.) - letztere sind nicht beheizt, also ggf. warme Kleidung mitbringen. Es ist sinnvoll, für geplante feinere Arbeiten eine Lampe für die persönliche Wunschbeleuchtung mitzubringen, mit Kabeln und Verteilern versteht sich. Es ist genug Platz vorhanden, Module zum Trocknen stehen zu lassen, auch bis zum Treffen in Altenriet Januar 2013.
Es stehen reichlich Maschinen für die Modulbearbeitung zur Verfügung: Kreissäge, Kapp- und Gehrungsssäge, Handkreissäge, Stichsäge, div. Schleifmaschinen (Exzenter-, Schwing-, Delta- und Winkelschleifer), Bohrmaschinen, Oberfräse, Akku-Schrauber, Multimaster, usw. (notfalls auch eine Kettensäge wenn alles schief gegangen ist und aus dem Modul Brennholz werden soll). Die Verwendung dieser Maschinen erfolgt auf eigene Gefahr, mit der Teilnahme am Basteltreffen wird dieses so akzeptiert.
Einen Schwerpunkt wollen wir legen auf alles, was für das Treffen in Altenriet Januar 2013 wichtig ist und dort gebraucht wird. Von Interesse sind z.B.:
Zusammenbau und Einbau der OBK-Kupplungen in Kunststoffausführung: |
Altern von Wagen: |
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Wagenkarten erstellen: |
Aber es sind selbstverständlich auch andere Themen möglich, bei denen Unterstützung durch Rat und Tat von anderen FREMOisti benötigt wird. |
Bericht
Das Basteltreffen in den Räumen von http://h0fine.de/ war gut besucht, es wurde intensiv über viele Stunden an den verschiedensten Projekten gearbeitet - ein sehr gelungener und schöner Tag, für den manche eine weite Anreise in Kauf genommen haben. Das Bild zeigt nur einen Teil der Arbeitsplätze und Teilnehmer:
Im Folgenden gibt es einen Überblick und Eindruck davon, an was von den Teilnehmern so gearbeitet wurde.
Baustelle 1: Landschaftskontur und Gleisbau
Landschaftsbau kann ein schmutziges Geschäft sein! Bei einem Streckenmodul soll eine Geländesenke dargestellt werden. Dazu wurde die Grundplatte von der Rückseite aufgedoppelt, danach von der Oberseite mit gröberem Werkzeug (Oberfräse, Winkelschleifer, Bandschleifer) Material abgetragen, nur die Mitte für das Trassenbrett blieb stehen.
Hier die Grausamkeiten im Einzelnen:
Nach der Holzbearbeitung wurde das vorbereitete Schwellenband aufgeleimt, dann konnte der Gleisbau mit dem Selbstbaugleis beginnen. Dazu wurden zunächst die Unterlagsplatten brüniert und vom Ätzblech getrennt.
Die Unterlagsplatten wurden mit einem halb eingedrückten Nagel zunächst fixiert, danach kommt die Schiene und beide Nägel wurden fest eingedrückt.
An den Modulenden wurden dann die Schienen an den zuvor eingebrachten Messingschrauben festgelötet. Das bringt an diesen gerade bei Auf- und Abbau besonders belasteten Stellen deutlich erhöhte Festigkeit.
Zum Schluss wurden die Stromanschlüsse von unten an die Schienen gelötet, dazu wurden vor dem Gleisbau bereits Löcher gebohrt. Jede Schiene bekommt zwei Stromanschlüsse.
Und schon konnte die allererste Probefahrt stattfinden - hier "stilecht" mit irischen Fahrzeugen. Sehr schön zu sehen ist auch der herausgearbeitete Damm. Das ist ein Gewinn für das Arrangement neben den vielen flachen Modulen und den Hügelmodulen.
Baustelle 2: Signaltafeln
Signaltafeln kann man immer gebrauchen - insbesondere, wenn man Betriebsstellenbesitzer ist:
Für einen Bahnhof werden Tafeln gebraucht wie Trapeztafel, Haltetafel, Geschwindigkeitstafel, Pfeiftafel (wegen Bahnübergang), usw. Manche der Tafeln werden sogar in zweierlei Ausführungen gebraucht, einmal DB, einmal DR - je nachdem, was gerade gespielt wird.
Baustelle 3: Wagen supern
Hier werden Wagen gesupert:
An fast allen Wagen lässt sich noch etwas verbessern, sei es die Bremsanlage, Griffstangen, Holzboden, Rangiertritte, Federpuffer und auf jeden Fall die Kupplung. Die klotzige Kupplungsaufnahme und Kulissenführung muss raus, die Kupplung ebenfalls und dann eine deutlich feinere Kupplung rein.
Baustelle 4: Signaltafeln
Und nochmal Bau von Signaltafeln:
Baustelle 5: Wagenkartensoftware
Für Güterwagen braucht man Wagenkarten - und diese möchte man möglichst komfortabel erzeugen können. Dabei hilfreich ist Computerunterstützung und die Nutzung von Open-Source-Software:
Baustelle 6: Signaltafeln
Und nochmal Bau von Signaltafeln - auch hier arbeitet ein Bahnhofsbesitzer:
Baustelle 7: Gleisbau
Hier wird das erste Streckenmodul mit Selbstbaugleis gebaut - gerade da ist es sehr hilfreich, unter Anleitung die ersten Schritte machen zu können.
Am Anfang braucht es etwas Geduld, die Nägelchen und die Unterlagsplatten beim Selbstbaugleis zu montieren. Aber es ist alles eine Übungssache und es geht zunehmend flüssiger von der Hand. Beim zweiten Modul wird man sich dann fragen, wo denn eigentlich am Anfang das Problem war.
Baustelle 8: FREDI
Ohne FREDI fährt nichts auf einem Arrangement - hier wird gerade einer zusammengelötet:
Baustelle 9: LN-USB-Interface
Eine ganz interessante Sache ist ein Interface zwischen LocoNet und USB:
Und das Tolle ist, dass die ganze Elektronik in eine normale LN-Box passt!
Baustelle 10: Gleisbau
Hier wurde ein komplettes Schwellenband des Selbstbaugleises- fertig gebohrt für die Nägelchen - auf dem Modulkasten fixiert:
Jetzt noch die Überlängen absägen, die Löcher für die elektrischen Gleisanschlüsse bohren, die Schrauben für die Schienenbefestigung am Modulende setzen und der Gleisbau kann beginnen.
Baustelle 11: Modulvermessung
Hier werden im Rohbau fertig gestellte Module vermessen:
Mit diesen Maßen wird die Modulzeichnung aktualisiert.
Der Hintergrund ist der folgende: Natürlich wird das Modul nach bestimmten Maßen gebaut, es sind keine Freistilbauten. Dennoch ist es immer möglich, dass es nachher geringfügige Abweichungen von den Sollmaßen gibt, bei Bogenmodulen eher als bei geraden Streckenmodulen. Kleine Abweichungen bei einem Bogenmodul können aber bei einem Arrangement dramatische Auswirkungen haben, denn ein daran hängender Ast kann nach 15 m Strecke ein ganz schönes Stück woanders liegen als er eigentlich sollte. Bei einer dicht gepackten Halle kann das ein Problem werden. Daher werden die Module nach der Fertigstellung noch einmal vermessen und ggf. die Zeichnung angepasst, damit Zeichnung und Modul mit Sicherheit übereinstimmen und ein Arrangementaufbau nachher auch genau so rauskommt wie er laut Zeichnung zu erwarten war.
Baustelle 12: Gleisbau
Und noch zwei Module, auf denen die Schwellenbänder des Selbstbaugleises aufgeleimt wurden:
Das sieht dann hinterher so aus:
Baustelle 13: Kupplungen bauen
Das Basteltreffen war auch die Gelegenheit, erste Freundschaft mit der neuen OBK-Kupplung zu schließen. Hier sind die ersten selbst zusammengebauten Exemplare in Kunststoffausführung:
Der Bügel ist aus Stahldraht - und damit magnetisch, damit ein Entkuppeln mit einem kräftigen Magneten möglich ist. Daneben steht eine Lehre, damit kann die Kupplung montiert werden und hinterher gleich ausprobiert werden.
Baustelle 14: Essen
Auch das ist eine wichtige Baustelle bei einem Treffen:
Und es wurde durchaus nicht nur Spekulatius mit Spiritus verzehrt:
Fazit
Es war ein sehr harmonischer Tag, der alle um einiges weiter gebracht hat. Erneut merkte man, wie motivierend es ist, mit Gleichgesinnten einen ganzen Tag lang ungestört gemeinsam arbeiten zu können, zu fachsimpeln und auch Tipps und Tricks aufschnappen zu können.